Die Objekte.

Die Objekte, welche ab Ende 2002 entstanden, haben mit den "neumenartigen" Zeichnungen gemeinsam, dass sie nicht nur zeitgleich entstanden sind, sondern dass sich ihre inhaltlichen Aussagen in hohem Maße bedingen. Sie entstammen beide ein und der selben Grundidee.
Was in der Zeichnung auf musikalische Leichtigkeit hin- oder verweist, deckt sich, plastisch übersetzt, mit den Objekten: sie besitzen Schwung und Dynamik, sind "leicht" und berühren kaum ein festes Fundament. Sie scheinen in ihrer "Bewegung" eingefroren zu sein.
Natürlich transportieren sie zusätzlich mehr an bildnerischer Biographie: Formsprache, Aufbau, elementare Grundformen vorangegangener Arbeiten (Knochen- oder Pilzformen, unter anderem.). Dies ist entwicklungsspezifisch bedingt und gerechtfertigt.
Sie besitzen darüber hinaus noch zwei zusätzliche Merkmale: zum Einen existieren sie als "plastische", zum Anderen als "skulpturale" Objekte.
Ohne zu sehr ins Detail gehen zu wollen, sei hier vermerkt, dass eine "Grundlinie*" oder eine "Hauptrichtung*" bei den "plastischen Objekten" vom Entstehen her zunächst imaginierend festgelegt und bestimmt wird. Durch die nun folgende handwerklich-technische Umsetzung bedingt, ist eine Annäherung an die "Flußrichtung*" der Komposition eine relative. Bezogen auf das Machen, ist dies ein sehr spannender Vorgang, denn unabhängig von der festgelegten Definition erwirkt die entwickelte Technik der Herstellung eine eigene, formbestimmende Dynamik.
Bei den skulpturalen Objekten ist der Vorgang nicht unähnlich, jedoch bestimmt von ganz anderen Vorzeichen: inspiriert von vorvergangenen Arbeiten in Holz, welche nur mit einer Kettensäge realisiert wurden, entstand parallel der Wunsch, das Medium Holz - durch z.B. Abguß - in ein anderes, Metall, zu transformieren. (Es sei nebenbei erwähnt, dass für mich Holz deshalb sehr tauglich war, um Form schnell und spontan erscheinen zu lassen. Holz mit seinem spezifischen Eigenwert von "Leben" hat mich in diesem Zusammenhang nie interessiert) Weder verfügte ich über die finanziellen Mittel, noch die zeitliche Möglichkeit, dies zu realisieren (so habe ich eine stattliche Anzahl von Unikaten dieses künstlerischen Abschnitts meines Schaffens). Glückliche Umstände ermöglichen mir aber momentan, statt Holz massiven Stahl und statt der Kettensäge einen Gasschneidbrenner zur Umsetzung meiner Ideen zu benutzen (Dank dir Jürgen Morath von der Fa. WITEC!!!). So ergeben sich zu den beschriebenen Formverläufen die herrlichen Strukturen die das plasmatische, fast masse- und materielose Schneidewerkzeug hinterläßt.
Dies als kleine Exkursion in bildhauerspezifische Gefilde.

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