07. April 2005.
Der Freiburger Beirat für Kultur im öffentlichen Raum, Herr Könneke
und Herr Winkler nun also und endlich in der Badischen Zeitung:
Frecher Fratz für
Belus und Malou
Skulptur von Thaddäus Hüppi ersetzt umstrittene Plastiken
VON UNSERER MITARBEITERIN LAETITIA OBERGFÖLL
Die umstrittenen Skulpturen Belus und Malou an der Urachstraße im Stadtteil
Wiehre sind abgebaut - seit Herbst vergangenen Jahres schaut an dieser Stelle
nun ein freches Gesicht auf die Betrachter hinunter. Ausgewählt hat die
Skulptur des in Baden-Baden lebenden Künstlers Thaddäus Hüppi
der Freiburger Beirat für Kultur im öffentlichen Raum, der sich aus
Kunstsachverständigen, Vertretern des Hochbauamts und des städtischen
Eigenbetriebs Stadtgrün zusammensetzt. Das Kunstwerk soll zunächst
bis Herbst 2006 auf der Grünfläche stehen bleiben.
„In die Skulptur kann man viel hineinlesen, man kann sie ironisch interpretieren
oder eben nicht. Ich finde, sie ist sehr spielerisch und passt sehr gut hierher",
sagt Achim Könneke, der Leiter des Freiburger Kulturamts zu Hüppis
Werk. Die Künstler Dieter E. Klumpp und Lubor Kurzweil hatten mit der Ausstellung
der beiden nackten Frauenkörper Belus und Malou für reichlich Diskussionen
bei Anwohnern und Kunstkennern gesorgt. Vor allem Anwohnerinnen hatten dem Werk
eine frauenfeindliche Aussage unterstellt und den Abbau gefordert. Anfang 2004
hatte
Könneke erklärt, dass die Grünfläche an der Urachstraße
im Wechsel von unterschiedlichen Künstlern genutzt werden solle. Die Schöpfer
von Belus und Malou hatten mit Plakaten gegen den Abbau ihrer Kunstobjekte protestiert
- vergeblich. In Zukunft sollen hier im zweijährigen Wechsel neue Objekte
aufgestellt werden. Hüppis Figur, die an eine Märchengestalt erinnert,
macht den Anfang.
„Die Skulptur ist bislang im Besitz des Künstlers, ob wir sie nach
Ablauf des Vertrags zurückgeben oder ob sich Kunstliebhaber finden, die
sie dauerhaft hier haben wollen, werden wir im kommenden Jahr entscheiden",
sagt Könneke. Das hänge auch damit zusammen, ob das dann folgende
Kunstwerk mit dem jetzigen harmoniere.
Bislang sind beim Kulturamt keine Beschwerden über das neue Kunstwerk eingegangen.
Auch der Bürgerverein Mittel- und Unterwiehre hat die Installation unterstützt.
„Wir haben im Sommer des vergangenen Jahres ein Foto von der Hüppi-Skulptur
bekommen und fanden, dass sie gut hierher passt", sagt der Vorsitzende
des Bürgervereins, Klaus Winkler. Er persönlich finde sie sehr originell
und wäre froh, wenn es Kulturamtsleiter Könneke in den kommenden Jahren
gelingen würde, weitere Skulpturen auf der Wiese auszustellen.
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Endlich wissen wir jetzt ganz gewiss,
dass es sich um "echte" Kunst handeln muss und: "Bislang sind
beim Kulturamt keine Beschwerden über das neue Kunstwerk
eingegangen. Auch der Bürgerverein Mittel- und Unterwiehre hat die Installation
unterstützt."
Es herrscht wieder Ruhe im Karton. Endlich. Die "Kunstsachverständigen"
haben sie uns dank ihres originären und profunden Wissens und ihrer besonderen
Kenntnis beschert. Den Bürgern, dem Gemeinwohl, uns allen. Danke!
Was will man mehr?